Ski Touren und Ski Fahren in Davos
Ein Woche im Rückblick Teil 1 Jakobshorn
Zwei weitere Skigebiete die ich in diesem Bericht vorstellen möchte sind zwei Gebiete rundum den mondänen Skiort Davos: das Jakobshorn und die Parsenn.
Also ging es für mich eine Woche in den Ort der nicht nur für sein Weltwirtschaftsforum bekannt ist, sondern auch für den Sitz des SLF, des Schweizer Lawinen Forschungszentrum, eines der besten und fortschrittlichsten in diesem Gebiet.
Gleich vorweg; ja Urlaub in der Schweiz ist äußerst teuer. Auch in der Nebensaison ist hier nicht mit günstigen Preisen zu rechnen. Vom Essen gehen auf der Hütte über die Ski Miete bis hin zum Tagesskipass ist alles (für deutsche Verhältnisse) äußerst teuer.
Der Tages-Skipass am Jakobshorn kostet schlappe 65 Franken, rund 60 Euro, wobei es sich hier nichtmal um ein spektakuläres oder spektakulär großes Gebiet handelt. ZumVergleich: In den Dolomiten, mit der legendären Sella Ronda, zahlt man 55 Euro hat aber die Möglichkeit auf 290 Pistenkilometern zu fahren.
Für diejenigen die sich jetzt fragen ob sich Davos trotzdem lohnt? Auf jeden Fall! Lest selbst.
Für mich fällt natürlich die Skimiete weg da ich mittlerweile ein alpines Paar Skier habe und meine Tourenski. Aber da eine Dame aus unserer kleinen Reisegruppe Skier mieten musste, bekam ich die Preise mit.
Ein Großes Manko hier, trotz der guten Beratung bekamen wir einen abgefahrenen alten K2 Ski mit schlechten Kanten und ohne einen Hauch von Wachs, den wir direkt am folge Tag wieder zurückbrachten. Der letzte Service schien hier wohl schon etwas länger her gewesen zu sein. Ich suchte darauf hin den Atomic Cloud 9, für mich einer der schönsten Skier für Dame aus. Leicht, gut zu fahren, hoher Fahrspaß. Aber das ist nebensächlich.
Für diesen Urlaub hatte ich dann auch beide paar Ski dabei, da ich auch das Gebiet auf den Tourenskiern kennenlernen wollte. Mit dabei selbstverständlich meine Lawinenausrüstung.
Wie erwähnt ist das Gebiet um das Jakobshorn herum nicht das aller größte Gebiet, daher habe ich mich auch für die etwas günstigere Vormittagskarte entschieden um es morgens auf den Pisten krachen zu lassen und nachmittags entspannt eine Runde auf den Touren Ski zu absolvieren. Der Plan ging auf. Morgens war das Skigebiet schön leer und man konnte wunderbar die Pisten genießen. Der Schweizer ist im Gegensatz zu mir kein “Earlybird”. “Gemach” lautet hier die Devise, somit wurde es erst gegen Mittag etwas voller. Vielleicht schreckte auch das schlechte Wetter die Leute ab, strahlender Sonnenschein und 2 Wolken am Himmel. Oder war es doch die Après Ski Party vom Vorabend?
Die Pisten waren hervorragend präpariert, es machte einen menge Spaß.
Da sich unsere Unterkunft direkt an der Ski Piste befand, entschloss ich mich erst mal auf das Essen in einer Hütte zu verzichten, vielleicht auch aus Kostengründen, und machte zu Hause eine Pause.
Später am Mittag hieß es dann umziehen um eine kleine Tour zu gehen. Ein schneller Wetter-Check sagte schon die ersten
Schneefälle für den Nachmittag voraus also ging es zügig los, die Talabfahrt hinauf. Nach kurzer Zeit und ein paar Höhenmetern verlässt man die Piste und läuft auf einem Winterwanderweg hinauf. Dieser ist etwas gespurt aber super schön zu Laufen.
Das Ziel war ein Naturfreunde Haus mitten im Wald, welches ich nach circa 2h erreichte. Ich machte hier halt weil es schon kräftig zu zog. Das Essen war super lecker und sogar relativ erschwinglich, wenn man für ein kleines Essen, Getränk und ein Kaffee ca. 22 Franken zahlen muss ist dies sogar erschwinglich.
Die Betreiber, ein Junges Ehepaar, legen sehr großen Wert auf Bioprodukte und Nachhaltigkeit. Was ich persönlich für eine Hütte sehr schön finde gerade auch in einem Naturfreunde Haus. Vertieft in etwas Lektüre bekam ich in der gemütlichen Hütte nicht mit was sich draußen abspielte.
Wie aus dem nichts fing es heftig an zu schneien was ich so selten erlebt hatte. Dies sollte auch die nächsten Tage anhalten.
Kurzum viele Ski Touren gab es nicht mehr was ich sehr schade fand. Ich lief noch einige male zu dem Naturfreunde Haus, aber mehr war leider nicht machbar. Durch den anhaltenden Schneefall stiegt die Lawinen Stufe von 3 auf 4. Touren gehen abseits der Piste war nicht mehr möglich. Auch einige Talstraßen in der Umgebung wurden gesperrt.
Einen Traum Tag am Jakobshorn griff ich dann doch noch ab. Nach 2 Tagen Dauerschneefall riss es morgens kurz auf. Auf der Piste lagen circa 60cm Neuschnee. Das komplette Skigebiet war aufgrund des heftigen Schneefalls nicht präpariert. Also hieß es ab in den Tiefschnee.
An der Talstation holte ich mir dann noch ein paar nützliche Tipps ab und bekam auch den Hinweis unbedingt auf der Piste zu bleiben und wenn möglich mit Piepser und Rucksack zu fahren. Vielen Dank! Alles dabei. Aber schon am Lift war klar, heute toben sich nur die Leute aus die es auch können.
Für diejenigen die sich jetzt die Frage stellen warum macht dann ein Skigebiet auf bei einer so hohen Lawinenstufe und nicht präparierten Pisten?
Es gab die Sicherheitshinweise von Personal und selbst bei einer Stufe von 5 macht ein Gebiet die Pisten auf. Ich finde das muss dann jeder für sich entscheiden ob man fährt oder nicht und das ist sicher kein Fahrlässiges handeln der Gebietsbetreiber. Es wurde auch morgens gesprengt also waren die Pisten (relativ) sicher. Die Begrenzung der Pisten waren ebenfalls noch gut zu erkennen.
Der Oberschenkel hohe Schnee war der feinste Pulver Schnee und bei jeder Kurve schoss es mir bis an den Hals. Es war ein unfassbares Gefühl. Man hörte auch von den wenigen Skifahrern und Snowboardern immer nur Schreie der Begeisterung.
Immer wieder ging es mit dem Lift rauf und durch den Tiefschnee hinunter.
Auch im Gebiet war das Personal an den Liften sehr freundlich und hatte immer auch ein Auge auf die Pisten und die Umgebung. Als ich nach einem Sturz aussah wie ein Schneemann und am Lift ankam wurde ich sofort gefragt ob alles in Ordnung sei.
Powdern unter Aufsicht, Genuss pur.
Das Wetter verschlechterte sich und man wurde am Lift drauf hingewiesen das sie nur noch ein paar Lifte offen halten würden und vermutlich auch früher schließen würden.
Da das Powdern auch bedeutend anstrengender ist wie das normale Pistenfahren hieß es für mich langsam aber sicher Richtung Tal zu fahren.
Ein unfassbares Erlebnis. Erneut setzte starker Schneefall ein. Ein Downday stand mir zu Hälfte des Urlaubes bevor. Aber es war zum Glück noch nicht vorbei. Teil 2 folgt.
Fazit zum Gebiet:
Das Gebiet besticht durch wunderbare Aussichten und Panorama Blicke über Davos. Die Pisten sind enorm Breit und sehr gut präpariert. Das Jakobshorn ist sicherlich nicht das größte Gebiet bietet aber viele verschiedenen Abfahrten auf circa 50 Pistenkilometern.
Die Jatzhütte lohnt sich auf jeden Fall und das Naturfreunde Haus ist sicher ein kleiner Geheimtipp für all diejenigen, die abseits des Trubels einkehren möchte.
Der Tagesskipass ist in der Tat sehr teuer aber man wird in der Schweiz wohl auch nicht viele Gebiete finden die Günstiger sind. Von Vorteil ist es sicherlich wenn man eigene Ski hat um sich die Kosten einer Miete zu sparen.
Das Gebiet lässt sich auf Tourenski gut erkunden, durch die erhöhte Stufe kam ich aber leider nicht dazu es ausgiebiger zu erkunden.
Davos werde ich sicherlich wieder besuchen und werden dann auch mit mehr Touren planen.
Links zu den Hütten:
Jatzhütte
Naturfreunde Haus Davos
https://naturfreundehaus-davos.ch/