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Alpspitze Tour:

Wetter: Traumhaft, kalt und sonnig

Schnee: Neuschnee

Lawinenwarnstufe: 3

Schwierigkeit: Mittel

Dauer: ca. 7h

Höhenmeter: ca. 1200

 

Ausgangspunkt: Barbara Hütte Garmisch-P.  Alternativ, Talstation Kreuzeck mit der Gondel rauf (erste Fahrt für Tourengänger 30 min vor der Öffnung. Von der Bergstation Abfahrt Runter ins Kreuzjoch )

Neben der Zugspitze ist die Alpspitze wohl der markanteste Gipfel oberhalb von Garmisch-P. Schon seit mehreren Jahren habe ich immer wieder Tourengänger bewundert die oben auf dem Gipfel standen. Schon dort wuchs das Verlangen in mir auch einmal diesen Gipfel zu besteigen. Dieser Wunsch ging an diesem Traumtag – fast – in Erfüllung.

Tag vor dem Auftieg:

Neuschnee gab es einen Tag vor unserem geplanten Aufstieg nochmal genug, was den Reiz natürlich nochmal erhöhte die Alpspitze zu besteigen und durch den frischen, unberührten Neuschnee abzufahren. Die Freude war riesig aber wie immer mit Neuschnee stieg auch die Lawinenwarnstufe, auch bedingt durch den starken Wind, von 2 auf 3.

Der Wetterbericht für den Folgetag war aber extrem gut und wir beschlossen zusammen den Anstieg anzugehen.

Natürlich haben wir mit diesen Bedingungen noch einen Safety Check durchgeführt. Hierzu gehört sich noch einmal das gelernte aus dem Lawinenkurs ins Gedächtnis zu rufen. Den Start hatten wir auf 6 Uhr morgens am folge Tag angesetzt damit wir genügend Zeit haben vor dem Mittag unterhalb des Gipfels zu sein.

Am Abend gingen wir noch einmal unserer gepackte Ausrüstung durch damit man morgens alles in Ruhe angehen kann und nichts vergisst. Als letzten wurde aufgefellt und dann ging es auch früh ins Bett.

Aufstieg:

Um 5 Uhr hieß es raus aus dem Bett und rein in die Klamotten, es war Zeit in den Tag zu starten. Nach einem stärkenden Frühstück ging es dann mit Kopflampen vor unsere Hütte, die Ski wurden angeschnallt und die LVS-Geräte gecheckt.

Der Gipfel lag noch in völliger Dunkelheit und die Kälte vertrieb rasch die Müdigkeit. Es konnte losgehen. Die Spannung war groß.

Von der Barbara Hütte (hinter der Kreuzalm gelegen) mussten wir nun bis zu den Bernadain aufsteigen. Da man hier komplett über die frisch präparierten Pisten läuft kommt man rasch voran. Man hat hier immer die markante Spitze vor Augen, die immer noch nur schemenhaft zu erkennen war, aber langsam wurde es auch am Horizont heller. Es bahnte sich ein toller Sonnenaufgang an.

Die erste Abfahrt des Tages ging in die Bernadain hinunter, wo dann auch der Touren Einstiegspunkt Punkt liegt. Ca 200m vor der Talstation des Schleppers führt ein kleiner Weg in den Wald. Diese Abfahrt war zwar kurz aber sie lockerte einen nochmal auf und durch den Wald hörte man nur das kratzen der Ski auf der frischen, vereisten Piste

Unten angekommen hieß es kurz verschnaufen und die Felle erneut an die Ski fixieren.

Die Kopflampen waren nun überflüssig da es rasch heller wurde.

Ohne zu zögern ging es los. Zu unserer Überraschung war die Route sehr gut gespurt, war uns etwas nervös gestimmt hatte, da durch den vielen Neuschnee wir damit gerechnet hatten den Aufstieg selber zu spuren.

 

Der Weg führt erst mal gemächlich durch den Wald stetig nach oben. Was das schöne an solchen frühen Touren ist, das man wirklich für sich alleine ist und wir haben immer nur das Knirschen des Schnees unter unseren Skiern gehört. Es schien das selbst die Vögel noch schliefen.

Nach einiger Zeit lässt man die Baumgrenze hinter sich und es eröffnet sich ein spektakulärer Blick über Garmisch-P und das Karwendelgebirge sowie Wettersteingebirge.

Die Sonne stand nun so, dass sie die Spitze der Alpspitze mit den ersten Strahlen berührte. Das angenehme am Aufstieg ist, dass es so gut wie keine Abschnitte gibt, in denen man Spitzkehren machen muss.

Immer weiter ging es nun aufwärts und die Sonne stand nun schon sehr hoch, trotz der Minusgrade wurde es angenehm warm. Immer wieder blieben wir stehen und genossen den Blick über Garmisch-Partenkirchen auf den Wank und das Karwendelgebirge.

Nach gut 3h Aufstieg kamen wir zu dem Punkt wo es an der Alpspitze heißt, Ski abschnallen und auf dem Grat zu fuss weiter bis Kurz unterhalb des Gipfels. Hier entschieden wir uns die Tour zu beenden. Zum einen aufgrund der Wechten und der hohen Lawinen Stufe zum anderen war es mir zu unsicher auf dem schmalen Grat mit den Tourenskischuhen circa 1h weiter aufzusteigen.

Dies war natürlich keine leichte Entscheidung, das Ziel war ein anderes, aber man muss auch einfach manchmal im Gebirge solche Entscheidungen treffen und den Respekt vor dem Berg wahren. Die Aussicht vom Grat war gigantisch. Über Ammersee und Starnbergersee bis hin an die Stadtgrenzen von München konnte man schauen, das machte die kleine Brotzeit unvergesslich.

Nach einer guten erholsamen Pause hieß es Ski anschnallen und die Abfahrt genießen. Vom Alpsitzgrat hinunter entschieden wir uns zumindest das Gipfelkreuz des Bernadaien Kopf zu besuchen. Dieser liegt direkt auf dem Weg der Route.

Die Abfahrt durch den Waden hohen Tiefschnee war ein purer Genuss, unverspurter Neuschnee. Circa 40min mit ein paar kleinen Pausen brauchten wir bis ins Tal. Man kann sich von der Talstation des Bernadaien Liftes (gegen etwas Geld) hinaufschleppen lassen, falls die Beine nicht mehr mitmachen.

Bei uns war aber Tourenski Tag und wir wollten das Geld lieber in ein paar Bier auf der Hütte investieren. Also hieß ein ein letztes mal Falle auffellen und einen weiteren Aufstieg angehen. Ich war schon ziemlich Platt aber die Vorfreude es danach geschafft zu haben war riesig und ließ uns den letzten Abschnitt schnell bewältigen.

Ab der Bergstation hieß es dann nur noch Abfahren bis wir wieder an unserem Startpunkt der Barbara Hütte waren. Von der Hütte aus genossen wir den Ausblick auf die Alpspitze und sahen was wir an diesem Tag geschafft haben, vergessen war dann auch das wir nicht bis nach ganz oben gegangen sind.

Ein gigantischer Tag ging zu Ende.

 

Fazit:

Bis zu dem Grat unterhalb der Alpspitze ist es eine tolle Tages Skitour.

Wer bis auf die Alpspitze möchte sollte am Grat entscheiden wir fit er ist und ob es die Sicherheit zulässt. Hier sollte man sich wie immer bei alpinen Touren nicht überschätzen. Der Aufstieg ist gleichmäßig und schön zu laufen. Es gibt viele tolle Plätze um das gigantische Voralpenland zu genießen. Die Route ist sehr gut zu finden und meisten sehr gut gespurt.

Die Abfahrt macht großen Spaß und ist auch für Amateure gut zu fahren.

Nach der Tour sollte man unbedingt auf der Kreuzalm einkehren. Von der Terrasse hat man einen spektakulären Blick auf die Alpspitze und kann den Tag dort Revue passieren lassen und entspannt ausklingen lassen.

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