Kolbensattel Tour und Lawinenkurs
Wetter: Nass, zwischen Schneefall und Regen
Schnee: Altschnee, Gipfel Neuschnee ,Tal Matsch
Lawinenwarnstufe: 1
Schwierigkeit: Einfach
Dauer: ca. 1h ( mit Kurs ca 5h )
Höhenmeter: ca 400
Ausgangspunkt ist die Talstation des Kolbensattels mit kleiner Liftanlage. Hierzu gehört auch ein mini Skigebiet.
Von München über die 95 bis Oberau und dann über Ettal nach Oberammergau.
Bei normaler Verkehrslage circa 1 Stunde fahrt.
Aufstieg und Kurs:
An diesem Tag hieß es für mich an einem Lawinenkurs teilzunehmen. Ein Muss für Jeden der mit den Tourenski abseits der Piste unterwegs sein will.
Treffpunkt war die Talstation des Kolbensattel ein kleines Skigebiet in Oberammergau.
Mit einer kleinen Gruppe von anderen begeisterten Tourengehern hieß es dann den Aufstieg zur Kolbensattel Hütte zu bewältigen.
Das Wetter war an diesem Tag nicht auf unserer Seite und so hieß es sich im leichten Regen auf den Weg zu machen. Der Weg führt versetzt zur Skipiste hinauf bis es dann etwas in den Wald geht. Hier ist aber alles gespurt und sehr leicht zu laufen. Während dem Aufstieg konnte man etwas reden und sich gegenseitig kennen lernen.
Organisiert wurde der Kurs von Ortovox und der Alpin Schule Augsburg.
Das Schöne an dem Aufstieg ist, dass es viele Informationstafeln für Tourengeher gibt die nette Hinweise rund ums Thema Skitouren geben. Es ist also eine Art Lehrpfad.
Nach gut 1,5h haben wir dann die Kolbensattelhütte erreicht.
Hier gab es zu Tee und Kaffee einen Ausführlichen Vortrag rund um das Thema Lawinen, Rettung und Sicherheit in den Bergen. Nach dem Vortrag hieß es dann die Theorie, praktisch anzuwenden und unter der Anweisung des Bergführers ein LVS-Gerät zu orten und zu retten. Sich mit dem Gerät auseinanderzusetzen und es zu verstehen ist hierbei glaube ich das Wichtigste.
Zur Info - LVS: Ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät) ist ein elektronisches Gerät zur Lawinenverschüttetensuche. Mit dem Gerät kann man ebenfalls mit einem eingeschalteten LVS-Gerät ausgestattete Personen, die von einer Lawine verschüttet wurden, orten, um sie möglichst ohne Zeitverzug befreien zu können. Dies ist wichtig, da die Überlebenschance Verschütteter bereits nach 15 Minuten drastisch sinkt. Quelle: Wikipedia
Schon nach ein paar Versuchen wird man mit dem LVS Gerät sicherer und ortet dann schneller die vergrabenen Geräte. Nach etwa 2h im Schnee war dieser Teil auch abgeschlossen und es ging hinunter ins Tal. Die Abfahrt war kein besonderes Highlight da es im Tal etwas Nieselregen gab und die Piste sehr matschig war.
Fazit:
Auf der Rückfahrt schweiften die Gedanken etwas ab. Ich lies den Tag revue passieren wobei mir klar wurde, dass man nicht in eine Situation mit Lawinenabgang kommen möchte. LVS Geräte zu verbuddeln und zu suchen ist ein tolle Herangehensweise sich vorzubereiten, den Umgang mit Schaufel und Sonde kennen zu lernen und sich eine gewisse Routine zu erarbeiten. Wenn es hart auf hart kommt und man nicht nur das Gerät suchen muss, sondern vielleicht auch seinen besten Freund oder Freundin, möchte man damit nicht konfrontiert werden. Deshalb glaube ich, dass die im Kurs erlangte Routine für mich der ausschlaggebende Punkte für eine Weiterempfehlung des Kurses wäre. Denn wenn man abseits der Pisten unterwegs ist, muss mit solchen Situationen gerechnet werden und jede Vorbereitung kann in diesem Fall Leben retten. Trotzdem empfehle ich natürlich ausdrücklich sich vor jeder Tour gut zu informieren über die Aktuelle Lawinen Situation sowie die Wetterlage. (Ich schaue meistens auf: https://www.lawinenwarndienst-bayern.de/res/start_sommer.php)
Das Gebiet an sich kann ich für eine Skitour eher weniger empfehlen, da mag ich GAP lieber, wobei die Kolbensattel Hütte einen Aufstieg wert war. Richtig leckeres Essen!
Danke fürs Lesen,
euer Vinzenz
Hier noch ein Youtube Video zu den jährlichen Lawinen Updates des ÖAV:
https://www.youtube.com/watch?v=qgbMSwypzOs